Wie der Kiwi seine Flügel verlor

Eines Tages ging Tane Mahuta, der Gott des Waldes, durch den Wald. Er sah in das Blätterdach hinauf und sah, dass die Bäume ganz krank waren. Auf dem Waldboden liefen viele kleine Käfer herum, die die Bäume anfraßen. So schnell er seine Bäume auch wachsen liess, sie wurden doch krank und starben. Es musste etwas geschehen, sonst würde bald der ganze Wald sterben und die Tiere und Vögel hätten keine Heimat mehr. Er suchte seinen Bruder Tane Hoka-hoka auf, den Gott der Vögel, um sich mit ihm zu beraten. Weiterlesen …

Der leere Thron (Uhtred #7) – Bernard Cornwell

Uhtred wird älter, und weiser, aber er ist und bleibt derselbe Uhtred. Nach dem Ende der vorigen Bandes war ich mir nicht sicher, was mich erwartet. Die Stimmung des Buches ist auf jeden Fall anders als bisher. Uhtred ist diesmal nicht der Stärkste, sondern schwach und verwundet. Das macht ihn aber nicht weniger gefährlich.

Dass seine Kinder eine größere Rolle spielen als bisher fand ich sehr gut. Vor allem Stiorra hat es mir angetan. Sie ist weit klüger als ihr Vater, aber genauso mutig.

Die Ränkelei um Mercias Thron habe ich genossen, und wer am Ende den Thron besteigt gefiel mir sehr.

Der Heidenfürst (Uhtred #6) – Bernard Cornwell

Wieder einmal träumt Uhtred davon, seinen Stammsitz Bebbanburg zurückzuerobern. Diesmal wagt er einen Versuch, der vielleicht sogar gelingen könnte…

Natürlich herrscht Krieg, und Uhtred macht sich wieder einmal Feinde, tut etwas unbesonnenes, und muss sich auf dem Schlachtfeld behaupten. Wer Schildwälle mag, wird hier richtig gut bedient.

Achtung: das Buch endet mit einem riesigen Cliffhanger, ich empfehle daher, Band 9 schon bereitliegen zu haben! Eigentlich macht Cornwell sowas nicht, deshalb war ich davon sehr überrascht.

Schrank am Strand

von Heike Karen Gürtler

Ich muss zugeben, ich habe das Buch gekauft ohne den Klappentext zu lesen. Ich fand den Titel einfach so gut, dass ich es haben wollte, komme was da wolle.

Wieso Schrank am Strand? Was macht der da? Ist das eine Umschreibung für einen Strandkorb? Klingt nicht so. Ist da was drin? Und wenn ja, was?

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive erzählt, und fängt damit an dass die Protagonistin, deren Namen wir erst später erfahren, eine Panikattacke bekommt. Ich kenne Panikattacken aus eigener Erfahrung, gerade solche in Menschenmassen. Die Empfindungen, die man dabei hat, lassen sich nur schwer beschreiben finde ich, und die Autorin hat es brilliant gemeistert.

Zuerst ist es die Geschichte einer Frau, die nach Erholung und Enstspannung sucht, doch bald passieren seltsame Dinge. Mir gefiel besonders gut, wie die Protagonistin mit den Vorkommnissen umgeht, denn ihr erscheinen sie zwar etwas sonderbar, aber sie ist so sehr mit sich selbst und ihren Gefühlen beschäftigt, dass sie Dinge wie den Schrank oder ihre Zufallsbekanntschaft mit Lasse einfach so hinnimmt ohne sie zu hinterfragen.

Was mir ebenfalls sehr gut gefiel waren die Wortkreationen die Heike Karen Gürtler in die Geschichte einbaut, um die Gefühle wiederzugeben. Nicht nur treffen die Worte das jeweilige Gefühl sehr genau, sondern es führte mir auch wieder die Besonderheit der deutschen Sprache vor Augen, in der man einfach so neue Wörter erfinden kann die es vorher noch nicht gab, und trotzdem versteht jeder was damit gemeint ist.

Auch die Beschreibung der nicht weiter benannten Nordseeinsel hat mir mal wieder so richtig Lust auf Urlaub am Meer gemacht. Ich habe ein paar Jahre an der Nordsee gewohnt, und hatte richtig Heimweh während der beschriebenen Strandspaziergänge.

Ich habe das Buch an zwei Abenden förmlich verschlungen, und war fast ein bisschen traurig als es zuende war. Aber auch das Ende hat mir sehr gut gefallen.

Buchladen-Tour in Stade

Im Moment besuche ich jeden Samstagvormittag einen Kurs in Stade, und heute war das Wetter endlich schön genug um hinterher eine Tour durch die örtlichen Buchläden zu machen.

Für eine Stadt dieser Größe (ca. 46.000 Einwohner) hat die Innenstadt eine adäquate Anzahl an Buchläden, finde ich. In der Innenstadt habe ich fünf gefunden.

Angefangen habe ich am Bahnhof, bei Buch aktuell. Dort gibt es ein ordentliches Regal mit den neusten Bestsellern, und eine gute Auswahl and Romanzen und Krimis, welches offenbar die bei Pendlern am beliebtesten Genres sind. Leider habe ich dort keine Fotos gemacht, deshalb füge ich später welche ein wenn ich wieder dort vorbeikomme.

Vom Bahnhof aus bin ich in die Holzstraße gewandert, wo früher die Buchhandlung von Friedrich Bacheratz ansässig war. Hier war zu Schulzeiten meine Anlaufstation für Papierwaren und (seltener) Büchergutscheine, denn Bacheratz lag auf dem Weg zwischen Schule und Überland-Busbahnhof wenn man noch durch die Stadt gebummelt ist.

Der Name steht noch an beiden Seiten am Gebäude, aber die ehemals 2 Stockwerke einnehmende Buchhandlung existiert leider nicht mehr. Den Laden teilen sich jetzt ein Blumenladen und ein Modegeschäft.

Direkt gegenüber von Bacheratz‘ ehemaligem Buchladen findet man jetzt DEN FEIND.

Thalia ist eine agressive Buchhandelskette, die gerne alles daran setzt die lokalen unabhängigen Buchläden aus dem Geschäft zu drängen. Neben Büchern verkaufen sie auch buchverwandte Produkte wie genähte Stoff-Umschläge, Becher und Sparschweine mit Buchzitaten, Leselampen, Literaturbezogene Schokolade und so weiter.

Ausserdem vertreiben sie ihren eigenen E-book Reader, den Tolino, der in Deutschland ein beliebtes Gerät ist, da sich damit die Onleihe der Bibliotheken im ePub-Format nutzen lässt.

Wer jedoch den lokalen Einzelhandel und den unabhängigen Buchhandel unterstützen will, macht einen großen Bogen um diesen Laden und geht woanders hin. Ankucken ja, bestellen nein.

Das macht man dann beispielsweise in der Contor Buchhandlung, die nur eine Ecke vom nahegelegenen Pferdemarkt entfernt ist.

Die Besitzerin dieser kleinen unabhängligen Buchhandlung ist vor Kurzem verstorben, doch die Angestellten waren in der Lage den Laden zu übernehmen und haben ihn so retten können.

Innen gibt es einen knallroten Teppich und dazu passende Regale, sowie einen Ausstellungstisch. Der Laden mag zwar klein sein, aber dafür sind die angebotenen Bücher mit viel Sorgfalt ausgewählt und die Angestellten wissen zu jedem Buch etwas zu sagen.

Wenn man aus dem Contor kommt und nach links geht, kommt man übrigens an meinem Lieblingsladen vorbei. Der verkauft Tee und heisst – wie auch sonst – „Tee in Stade“.

Von dort ist es nur einen sehr kurzen Gang bis in die Große Schmiedestrasse zu meinem nächsten Ziel:

Buchhandlung Schaumburg

Diese familiengeführte unabhängige Buchhandlung ist seit 1840 im Geschäft und hat vor Kurzem ihr 175. Jubiläum gefeiert.

Schaumburg ist ausserdem Antiquariat, deshalb wird man auch auf der Suche nach antiken, seltenen oder vergriffenen Büchern fündig.

Dies ist auch die richtige Adresse für literarische Veranstaltungen aller Art und um Buchclub-Flyer und ähnliches zu verteilen oder zu bekommen. Die Buchhandlung organisiert regelmässig Lesungen mit verschiedenen Autoren, und betreibt einen kleinen Verlag der in kleiner Auflage Bücher interessanter, meist lokaler,  Schriftsteller herausgibt.

Innen ist der Laden wunderschön ausgestattet mit passend eingebauten, deckenhohen Bücherregalen, und der Präsentiertisch macht irgendwie immer den Eindruck als sei er extra nur für dieses Display aus den Eßzimmer hergeholt worden.

Die Buchhändler bei Schaumburg sind extrem gut informiert und wahre Experten darin das Buch zu finden das man gerade braucht, auch wenn man eigentlich noch gar nicht wusste was man wollte. Bücher werden auf Wunsch nach Hause geliefert, und der Laden wird laut Öffnungszeiten-Information auch „nach Vereinbarung“ geöffnet.

Zu guter Letzt gibt es auch noch einen Second-Hand-Laden für diejenigen, die nur ein kleines Budget haben und trotzdem viel Lesestoff für ihr Kleingeld benötigen.

Das Kaufhaus mit Herz wird von der Arbeiterwohlfahrt betrieben und ist gleich um die Ecke von Schaumburg. Wie in allen Gebrauchtwarenläden werden dort Kleidung, Spielzeug, Geschirr und anderes Gedöns verkauft. Ganz am hinteren Ende des etwas verschachtelten Ladens steht ein großes Bücherregal voll bis oben hin mit gebrauchten Büchern.

Die Bücher sind manchmal nach Genre geordnet, manchmal aber auch… nicht. Man findet englischsprachige Bücher, und manchmal wurde auch ein Versuch unternommen diese zusammen zu stellen.

Doch da das Regal meistens zweireihig bestückt ist, nimmt man sich am Besten einfach Zeit mit und stöbert ausgiebig bis man etwas Interessantes zum Mitnehmen findet.

Und wie sind eure Buchläden so?

Im Namen der Heiligen

von Ellis Peter

Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Sie erzählt, wie die Mönche von Shrewsbury an die Reliquien der heiligen St Winifred kamen.

Bruder Cadfael, ein gebürtiger Walise, reist im Jahre 1137 mit seinem Prior Robert und einer Handvoll Mönchen nach Gwytherin in Wales, um dort die Gebeine von St Winifred zu finden und sie mit nach England zu nehmen. Doch die Einwohner von Gwytherin sind nicht begeistert, und als ein Mord geschieht, beginnt Bruder Cadfael zu ermitteln.

Das Dorf Gwytherin in Wales gibt es wirklich, und es gab dort auch eine Heilige namens Winifred. Die dortige Kirche ist ihr geweiht. Im zwölften Jahrhundert haben Benediktinermönche aus dem Kloster in Shrewsbury tatsächlich ihre Gebeine als Reliquien nach Shrewsbury geholt. Das Buch basiert also zum Teil auf einer wahren Geschichte.

Mir gefallen historische Romane die wahre Begebenheiten ausschmücken und damit spielen wie es vielleicht gewesen sein könnte. Den Reliquien in Shrewsbury werde ich jedenfalls nicht mehr so ganz trauen…

Hörbuch: 

Das einzige was mich in der Englischen Version gestört hat war, dass der Sprecher alle weiblichen Charaktere mit atemloser, weinerlicher Stimme vorgelesen hat. Der Walisische Akzent klingt zwar von Natur aus etwas weinerlich, aber als Sioned einmal etwas im Sinne von „Das sehe ich nicht ein, ich werde nicht ruhen bis ich meinen Willen bekomme!“ von sich gibt, stelle ich mir das eigentlich mit aufstampfendem Fuss und wütender Stimme vor. Stattdessen klingt sie, als hätte sie Asthma und fängt gleich an zu heulen. Ansonsten ein unterhaltsamer Krimi.

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

5stars

von Rachel Joyce

Dies war meine Wahl für die Literaturschock-Monatsrunde zum Thema „Fortbewegungsmittel“.

Das Buch lag schon eine ganze Weile auf meinem SUB und ich hatte irgendwie gemischte Gefühle. Obwohl mich das Titelbild und der Klappentext irgendwie gereizt haben war ich mir nicht sicher ob ich die Geschichte eines älteren Mannes auf irgendeiner persönlichen Mission interessant finden würde. Ich habe halt bezweifelt ob ich mich in Harold einfühlen könnte.

Die Geschichte hat mich jedoch total überrascht. Es gab keine großen Überraschungen oder dramatische Wendungen, sondern die Geschichte plätschert so dahin und dreht sich um Harolds Wanderung und den Haushalt seiner Frau. Das klingt jetzt total langweilig, aber ich konnte mir nicht helfen, ich musste die nächste Seite umblättern, und noch eine, und noch eine… Ich habe mich dabei überhaupt nicht gelangweilt, und bevor ich mich versah, hatte ich 300 Seiten am Stück gelesen. Hätte ich am nächsten Tag nicht so früh aufstehen müssen, hätte ich das ganze Buch in einem Rutsch gelesen.

Besonders mochte ich wie schwierig es für Harold und seine Frau ist ihre Gefühle in Worte zu fassen, obwohl sie schon so lange zusammen sind. Das passiert uns im wahren Leben doch auch – man will etwas ausdrücken, sagt dann aber etwas anderes, und plötzlich entgleitet einem die Situation und es kommt nicht so rüber wie man wollte. Das Ende mochte ich auch, ich war wirklich zufrieden damit wie es zum Schluss alles zusammenkommt.

Die Fortsetzung werde ich allerdings nicht lesen, denn obwohl Queenie die ganze Zeit präsent ist, ist sie keine Hauptperson und spielt eigentlich nur eine ganz kleine Rolle. Es ist Harolds Geschichte, nicht Queenies, und sie löst sich wundervoll auf. Ich glaube nicht dass ich dasselbe noch einmal aus ihrer Sicht lesen möchte.

5 Sterne, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte.

Die sonderbare Buchhandlung des Mr Penumbra

5stars

von Robin Sloan

Dies ist so ein unterhaltsames Buch!

Es gab gleich mehrere Dinge die ich sofort ganz toll fand. Zum einen die Buchhandlung. Die Beschreibung war genau so, wie ich mir einen mysteriösen Buchladen vorstelle, der ein Geheimnis verbirgt. Ausserdem fand ich Bibliotheken die Leitern haben um die oberen Regale zu erreichen schon immer toll. Eine Leiter die gleich drei Stockwerke hoch geht verdreifacht die Großartigkeit natürlich.

Ich mochte auch Mr Penumbra selbst, er hat mich an einen älteren Herrn erinnert für den ich im Ausland mal gearbeitet habe.

Und dann ist da natürlich noch meine Namensvetterin, die cool, klug und schlagfertig ist. Das fand ich sehr schmeichelnd, denn sie war so wie ich gerne wäre wenn ich cool, klug und schlagfertig wäre.

Am allerbesten fand ich das Puzzle. Ich liebe Buchstaben und Typographien und geschriebene Wörter, deshalb war das genau mein Ding. Ich habe beim Lesen sogar Buchstabenkekse geknabbert, weil ich so ein Wörter-Nerd bin.

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Necropolis – London and its Dead

4stars

von Catharine Arnold

Warum fährt die U-Bahn der Picadilly Line so verrückte Kurven zwischen Knightsbridge und South Kensington?

Warum tragen wir in Trauer die Farbe schwarz?

Warum durfte King James nach dem Tod von Queen Elizabeth I tagelang die Stadt nicht betreten?

Solche und ähnliche Fragen werden in diesem Buch unterhaltsam und anschaulich beantwortet, und alle haben mit Beerdigungen zu tun. Als ehemaliger Friedhofsgärtner habe ich sozusagen ein „berufliches“ Interesse an Friedhöfen, aber auch allgemein und im besonderen interessieren mich Beerdigungen.

Und als jahrelange Wahl-Londonerin interessiert mich die Geschichte der Stadt natürlich auch. London ist so groß, und so alt, dass man eigentlich überall die Vergangenheit gleich unter den Füßen hat – im wahrsten Sinne des Wortes. Von den Hügelgräbern aus der Bronzezeit über die Massengräber der schwarzen Pest bis hin zur Beerdigung von Lady Di führt das Buch fundiert und informativ durch die Geschichte der Toten in London.

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Ausgezeichnete Morde

Herausgeber: Teresa Pütz

Unterhaltsame Geschichten, die ich eigentlich mit 4 Sternen belohnt hätte, wenn das ganze nicht wie ein Verkaufskatalog wirken würde.

Ich hätte die vielen “über diesen Autor” Seiten und die Hinweise auf ihre Bücher als nützliche (wenn auch Seitenfressende) Info durchgehen lassen, wenn sich nicht eine der Geschichten als reine Leseprobe des gleich darauf angepriesenen Romans entpuppt hätte, ohne Struktur und ohne Ende.

Eine Leseprobe ist nun mal beim besten Willen keine Kurzgeschichte, und ich habe mich davon etwas verarscht gefühlt. Dafür gibt es Punktabzug.